Endlich lies der Wind nach. Um einkaufen zu gehen, fahren wir mit einem Tag Verpätung in den Stadthafen von Olbia. Nun wissen wir, wo die Segler geblieben sind. Sie haben jeden Zentimeter der Kaimauer in Beschlag genommen. Einige liegen sogar im Päckchen. Mit einem deutschen Seglerpaar kommen wir ins Gespräch. Hier im Stadthafen pfeift der Mistral seitlich über die Brücke zum Flughafen ins Hafenbecken. Der Wind muss das Wasser über das befestigte Land getrieben haben, es wurden Windspitzen bis 62 kts gemessen. Nun kommen wir uns klein vor mit unseren 35kts vor Anker und auf gearbeiteter Umlenkrolle. Später, nach dem Waschen, finden wir sogar einen Platz am Kai, sodass das Einkaufen leichter wird. Wir gehen abends wieder raus, mit Abstecher zur Tankstelle. Es ist doch ruhiger am Anker und man kann früh morgens gleich ein erfrischendes Bad nehmen. Unser Weg führt uns nun in Richtung Madalena Archipel, um weiter westlich in Richtung Westen zu fahren. Wir kommen nicht umhin, mit Motorunterstützung vorwärts durchs Wasser zu fahren. Vor Porto Cervo tümmeln sich mindestens 60 Segelyachten im Wettkampf. Wir wollen seitlich am Rande vorbei gleiten. Ganz kurz an kleinen Felsen vorbei. Noch einen Schub…die JaF reagiert nicht! Schnell zum Groß, die Genua mit raus und nun doch kreuzend durchs halbe Getümmel. Was kann das sein? Eine Unterwasserkamera sieht erstmal nichts. Also gibt es einen 2. Tauchgang. Wir haben nun die Gewissheit, der Propeller ist verloren gegangen! Es hilft nichts, wir kreuzen weiter, direkt durchs Archipel und suchen uns eine weite Bucht aus, wo wir sicher zum Stehen kommen. Wir schleichen in die Bucht Porto Pollo und machen im seichten Wasser einen Auschießer. Nun kann der Anker raus rauschen und bei abgeschalteten Motor getaucht werden.! Der Propeller ist definitiv weg, es muss morgen ein Neuer her!! Der Wind frischt am nächsten Tag auf und es wird abenteuerlich die Jungs per Dinghi an Land abzusetzen. Sie kommen mit neuem Propeller wieder. Volvo Penta Service hat uns geraten den Prop sicher an Land montieren zu lassen. Also abends noch Anker hoch und segelnd zurück hinter Pallau in Richtung Werft. Auch hier die gleiche Aktion, in die Bucht zu schleichen und per Aufschießer zum Stehen zu kommen, um dann den Anker fallen zu lassen. Am Tag dannach wird die JaF gehorsam wie ein kleines Fohlen in die Box gezogen und aus dem Wasser gehoben. Der Service von Nicola, die Schraube zu montieren, klappt sofort. ABER im Getriebeöl ist Salzwasser! Also alles abmontieren, Welle lockern und kaputte Dichtung entfernen. Dabei zieht der Fachmann Reststücke eines Fischernetzes heraus! Der Saildrive wird gespült und wieder neu befüllt. Die Schraube aufgesetzt, gesichert und seewasserfest gefettet. Auf in die Nacht und nach Mallorca. Wir haben viel Zeit verloren…



