Vorgestern, endlich, hatten wir es geschafft für einen passablen Preis in der Marina von Bonifacio festzumachen. Nur ein paar Schritte und wir waren am angesagtesten Ort im Hafen, dem B52. Am nächsten Morgen geht es hinaus und von Korsika weg. Wir wollen dem Regen davon segeln und haben auch guten Wind aus Achtern. Die JaF nimmt gute Geschwindigkeit auf. Anfangs segeln wir mit gesetzten Schmetterling, doch der Wind verändert immer wieder seine Position. Mit Genua und Groß auf der Steuerbordseite geht es weiter. Irgendwann nachmittags, wir kommen gut voran, fängt die JaF bei Abreiten der Welle zu brummen an. Der Wind wird nun doch stärker, also wird gerefft. Puh, die Genua muss rein, denn der Wind wird zu stark. Das Groß muss auch noch rein. Nun steuer ich beherzt die Yacht in den Wind. Der Wind drückt uns auf die Seite, das Gefrierfach lässt nun seinen Inhalt nach draußen fallen. Schnell wird wieder eingeräumt und per Klebeband die Tür fixiert. Derweil geht Andy, bewaffnet mit Kurbel, zum Mast und holt das Segel ein. Einen Versuch machen wir mit der Genua, doch nun wird das Boot sehr ,,kopflastig“. Zum Ankerplatz schaffen wir es bis vor die Dämmerung. Der Ankerbereich empfängt uns mit richtig Schwell, dass unser Boot das Tanzen anfängt. Der Ofen bleibt heute kalt und wir machen einfach nur eine Brotzeit. Der Blick aufs Wetter kündigt Wind aus der anderen Richtung an. Er wird begleitet von Wetterleuchten. 23 Uhr soll stärkerer Wind einsetzen. Müde von der Fahrt, stolze 51 Seemeilen im Kielwasser, gehen wir in unsere Kojen. Der Schwell lässt nach und wird nun abgelöst vom Starkwind. Ich hole mir zur Sicherheit den Ankeralarm ans Bett. Eigentlich hatte ich die Dachluke fixiert, dass doch noch etwas Luft einströmen kann, da klappert auch schon der Regen über uns aufs Deck. Schnell die Luke zu, nun heisst es Schwitzen. Irgendwann schlafe ich ein und wache erst morgens auf, als Stimmen oben am Deck zu hören sind. Unsere Frühaufsteher baden schon im kristall klaren Wasser, der Wind ist weg und wir freuen uns auf ein gutes Frühstück. Heute sogar mit Ei. 20 minuten später müssen wir ins Bootsinnere flüchten und die Lebensmittel trocken verstauen, ein Squall zieht über uns durch. Also machen wir klar Schiff und fahren durch die Passage von Fornelli. Auf der Westseite stampft sich die JaF durch die aufgeschaukelten Wellen, bis wir wieder die Segel gesetzt haben und der Wind uns zieht. Mit gutem Wind kommen wir bis kurz vor Capo Caccia. Nun noch unter Motor bis Porto Conte, wo wir in ruhigen Gefilden ankern und sicher schlafen können…