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von Aruba nach Curacao

Starke Strömung schiebt uns zurück

Wir wollen gleich nach dem Frühstück den Anker hochnehmen und unter Segel in Richtung Immigration starten. Die Immigration liegt ungefähr mittig der südlichen Küste der Insel. Wir müssen kreuzen, um an dieses Zwischenziel per Segel zu gelangen. Jedes Anlegen ist ein kleines Abenteuer und wir probieren erst im Vorbecken wie wir optimal anlegen können. Wahrscheinlich haben auch hier die Fischer ein Herz für Damen und so kommt einer,der meine Leinen an Land festmacht. Die ganze Abmeldeprozedur geht ziemlich glatt und wir können am Kai ablegen. 14,50m sind doch eine Menge Holz und wir drehen spontan auf dem Teller, damit wir auch gut raus kommen. Wir werden bis auf Höhe des östlichen Punktes in 135 Grad segeln und machen nun doch eine Wende. In dem Moment, als wir eine Landmarke anvisieren wird klar, dass wir uns doch irgendwie zurück bewegen! Die Sonne wird ungefähr noch 90 Minuten brauchen, um ins Meer zu fallen. Nun ist es erst mal Zeit mit einem geplanten Beilieger ein vernünftiges Abendessen aufzunehmen. Wir müssen durch die Nacht fahren und haben den Wind direkt von vorn. Also wird diese nächtliche Fahrt unter Motor passieren. Wir haben alle Zeit der Welt und werden unseren Motor mit 2000 Umdrehungen laufen lassen. Mit AIS sehen wir dann auch in der Dunkelheit, welche Lichter zu welchen Weggefährten gehören. Sie alle sind schon mal schneller und fahren einen etwas anderen Kurs. Im halb Stunden Takt werden wir die Nachtwachen machen. Mit Sonnenuntergang werden nun auch die Rettungswesten angelegt und zusätzlich eingepickt. So kommen wir gut durch die Nacht. Mit dem Sonnenuntergang wird der Wind und die Welle weniger. Wir hatten am Anfang den Gegenstrom unterschätzt und dadurch auch erstmal weniger als 1 Knoten Fahrt durchs Wasser gemacht. Je mehr wir uns jedoch von der Insel Aruba entfernen und die Welle gegen an uns nicht mehr so ausbremst, kommen wir doch auf bis zu 3,9 Knoten. Im Morgengrauen sind doch Sachen und Boot sehr feucht und auch der blinde Passagier wird nun entdeckt. Ein fliegender Fisch hat sich im Flug verschätzt und ist auf der Backbordseite an Deck gelandet. Ich kann hier nur noch eine Seebestattung machen. Die Küste von Curacao ist etwa 40 Seemeilen lang und man braucht schon einen guten Tag von West nach Ost zu fahren. Große Tanker oder Handelsschiffe werden auf See abgefertigt. Kleine Ortschaften säumen die Küste und irgendwann taucht die Skyline von Willemstad auf. Nun sind es noch 2,5 Stunden, bis wir an der Einfahrt zu ,,Spanse Water“ sind. 20 Minuten später erreichen wir das Ankerfeld, wo man erstmal mit gelber Flagge liegen darf. Wir kommen etwa 19.00 Uhr hier an und alle Anspannung fällt nun mit einem ,,Ankerbier“ von uns ab. Hatten wir nur Kleinigkeiten unterwegs gegessen und einen Instandkaffee getrunken, so geniesen wir heute Abend einen guten Rindergulasch mit Reis. Mit einem zweiten Bier klingt eigentlich der Abend aus. Wir sind doch etwas übernächtigt und fallen nach einer Dusche mit vom Motor aufgeheiztem Wasser in die Koje. Durch die offene Luke über uns streift ein sanfter Wind über unsere Rücken. Morgen müssen wir uns hier auf Curacao anmelden…

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